Hybride Arbeitswelten haben sich weitgehend etabliert, da bekommt das Thema „remote Leadership“ eine völlig neue Bedeutung. Waren es bis dato eher international aufgestellte Projektteams, die in dieser Form gearbeitet haben, so ist diese Form der FĂĽhrung auch in normalen Arbeitskulturen zum „new normal“ geworden.  

Vorteil fĂĽr alle
Diese Arbeitsformen haben Vorteile für Arbeitgeber, wie Arbeitnehmer. Manche Mitarbeitende blühen regelrecht auf, aus unterschiedlichsten Gründen: weniger Zeitaufwand für das Pendeln zum Arbeitsplatz, fokussiertes Arbeiten, freiere Gestaltung des Tages. Andere tun sich mit Homeoffice & Co. schwerer. Ungestörtes Arbeiten zu Hause ist nicht oder nur teilweise möglich, kein optimaler Zugriff auf Daten und Dokumente, die für die Arbeit benötigt werden, zu viel oder zu wenig (remote) Führung.

WAS braucht es und WIE geht es?

Es braucht

  • Menschen, die Freude an eigenverantwortlichem und selbststeuerndem Arbeiten haben,
  • eine und funktionierende, digitalisierte (IT-)Infrastruktur mit der Mitarbeitende reibungslos arbeiten können,
  • FĂĽhrungskräfte, die wissen, WIE Menschen und Teams in remoten Szenarien gefĂĽhrt werden und
  • im Team vereinbarte Guidelines zum Thema „WIE arbeiten wir remote zusammen“, die zu einem guten Gelingen fĂĽr alle Beteiligten beitragen.


Das „New normal“ akzeptieren

Natürlich kann der fehlende Live-Kontakt zu Mitarbeitenden sich auf die Ergebnisqualität auswirken, das Teambuilding erschweren, Missverständnisse und Konflikte fördern.
Er muss es aber nicht.
Erkennbar ist, dass Führungsmängel in der remoten Situation erst recht deutlich werden. Unklarheiten bei Aufgaben, Zielen und Prioritäten verstärken sich dann eher noch und führen zu Demotivation.

Zunächst geht es um das Akzeptieren des veränderten Arbeitens und dann um den Aufbau der erforderlichen Kompetenzen, um dieses erfolgreich zu gestalten. Das ist nicht mit einem eintägigen Seminar zu „Führung remote“ oder eine schnellen Einweisung in neue Kollaborations-Tools zu erreichen. Menschen, führende, wie geführte, müssen in ihrer veränderten Umgebung sicher werden, dann werden sie auch weiter erfolgreich sein.

Die Gesetze des Neuro-Leaderships (das Übertragen von Erkenntnissen der Neurowissenschaften auf Führungs- und Managementkonzepte) gelten auch in remoten Arbeitssituationen. Menschen haben generell das Potenzial und Freude daran, sich weiterzuentwickeln und Dinge mal anders zu machen. Bei manchen Menschen löst dies aber auch Ängste aus, die zum Teil ad hoc nicht erkannt werden.

Abhängig ist das vom „Mindset“ mit dem Mitarbeitende ausgerüstet sind. Das Mindset beschreibt die Haltung, Einstellung, Denkweise oder Mentalität eines Menschen und ist das Resultat seiner bisherigen Erlebnisse und Erfahrungen. Der Weg vom fixed (tendenziell veränderungskritisch) zum growth (tendenziell veränderungs-bejahenden) Mindset geht also nicht von heute auf morgen.

Was kann hilfreich sein im Bereich „Leadership“, Führung und Zusammenarbeit

  • Guidelines
    mit den Mitarbeitenden/Team vereinbaren, wie die Zusammenarbeit aussehen soll und diese immer wieder reflektieren. Das kann von Regeln zum Einschalten der Laptop-Kamera, Reaktionszeiten, bis hin zur gemeinsamen Nutzung von Plattformen, wie SharePoint gehen, um „Privatablagen“ zu vermeiden.
  • Microinteractions:
    (Non-)verbale Reaktionen, wie Zustimmung durch leichtes Nicken mit dem Kopf, Zweifel oder Ablehnung durch das Hochziehen der Augenbraue sagen oft mehr als tausend Worte – auch am Bildschirm. Ganz unbewusst festigen diese Verhaltensnuancen den Zusammenhalt innerhalb von Teams, fördern Empathie oder bringen thematische Differenzen ans Licht. Kurz: Mikrointeraktionen wirken wie sozialer Klebstoff. Die Führungskraft ist hier als Moderator gefragt.
  • Klare Ziele und Prioritäten
    Um remote selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten überhaupt erst möglich zu machen, sind klare Ziele und Prioritäten (Prio-Boards visualisieren Prioritäten) noch wichtiger als im Live-Betrieb. Förderlich kann es sein kürzere Zyklen, wie Quartals- oder in Einzelfällen sogar Monats-Ziele zu vereinbaren. Das kann z.B. mit Microsoft Lists innerhalb von Teams geschehen.
  • Individuell FĂĽhren
    Das nicht neue, aber immer noch geltende Prinzip der individuelle Führung fordert auf zu erkunden, wer welche und wieviel Touchpoints von der Führungskraft braucht; das kann in einem Team höchst unterschiedlich sein.
  • „Deep work“-Phasen
    Halten Sie Ihre Mitarbeitenden zu „deep work“-Phasen an, in denen sie konzentriert und störungsfrei arbeiten. Definieren Sie daneben auch Phasen des synchronen Arbeitens an denen also z.B. per Chat Kommunikation stattfindet. Das steigert die Effizienz.
  • Coffee Chats
    Online-Kurzworkshops und Coffe Chats sind das geeignete Mittel, um in entspannter digitaler Atmosphäre über das weiter Vorgehen zu beraten oder über Probleme zu diskutieren. Wichtig für die Führungskraft: weniger Einmischung ist mehr! Lassen Sie ihre Leute Lösungen selbst finden. Gehen Sie in die Moderatorenrolle. Nebenbei bauen Sie dadurch Vertrauen und Motivation auf und pflegen die zwischenmenschlichen Aspekte der Arbeit.

Das Growth Mindset wird die Folge sein.

Was kann hilfreich sein im Bereich Digitalisierung

  • Kompetenz
    im Umgang mit den verwendeten Anwendungen. Mitarbeitende, die erst stundenlang versuchen mit den ihnen zur VerfĂĽgung gestellten Werkzeugen vertraut zu werden verlieren die Lust an ihrer Arbeit. Motivation und Effizienz leiden, wenn digitale Kompetenzen nicht ausreichend aufgebaut sind und ggfs. schneller Support zur VerfĂĽgung steht.
  • Sichere und stabile Systeme
    müssen eine Selbstverständlichkeit sein. Mobiles und Homeoffice-Arbeiten sind heute durch Lösungen wie Sophos keine wirkliche Herausforderung mehr. Und die Entscheidung Cloud oder nicht oder hybrid hängt von den individuellen Gegebenheiten Zielen ab. Der Austausch mit Experten schafft hier Klarheit.
  • Kommunikation und Kollaboration aus einer zentralen Anwendung heraus
    Kommunikationstools, wie zum Beispiel Microsoft Teams verbinden optimal remotes Arbeiten und schnelle Kollaboration: das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten in Teams, die Integration von Chat und Telefonie, der zentrale Zugriff auf Kontakte und Kalender, die Aufgabenverwaltung, das einfache Einstellen von Besprechungen etc. alles aus einer Anwendung heraus erleichtert das Arbeiten enorm.

Die IHK-Digitalisierungsumfrage fĂĽr Oberbayern 2021 hat herausgefunden, dass rund 47% der Befragten als größte Herausforderung die „Komplexität bei der Umstellung der Systeme und Prozesse“ ansehen.  Mit dem richtigen Digitalisierungspartner und den oben genannten Schritten gelingt das Arbeiten im „new normal“.